Irgendwie völlig logisch, dass Justin Lin, Regisseur diverser „Fast & Furious“-Filme, den dritten „neuen“ „Star Trek“-Film inszenieren darf. Der Mann ist Spezialist für fliegende Fortbewegungsmittel, im Zentrum des Geschehens steht eine kantige Alphatruppe, die nur zusammen einen megalomanischen Bösewicht besiegen kann, und J.J. Abrams ist dank Star Wars und Star Trek Into Darkness erstmal raus. Zu düster war der Vorgänger zu Star Trek Beyond, zu wenig präsent das Zusammenspiel des Enterprise-Teams. Mehr als einmal fühlt sich der neue Film wie eine Reaktion auf diese Kritik an und schlägt dafür die spätestens seit Star Wars: Das Erwachen der Mach“ äußerst beliebte Retro-Route ein. Die Fans bekommen hier was sie wollen. Für einen Großteil des Films darf das als Kompliment gewertet werden.
Simon Pegg und die Folgen
Maßgeblich verantwortlich für diese Kurskorrektur ist Simon Pegg, der nicht nur erneut als Scotty antritt, sondern auch zusammen mit Doug Jung das Drehbuch verfasst hat. Star Trek Beyond erscheint leichter als Into Darkness, die Crew steht wesentlich stärker im Mittelpunkt und die ikonischen Figuren bekommen viel Platz für unterhaltsames Gekabbel. Ein großes, altmodisches Kinoabenteuer ist das erklärte Ziel des Films, ein satter Multiplex-Ride im Werte von 150 Millionen Dollar. Es gibt hier großartige Charaktere, allen voran natürlich Kirk (Chris Pine), Spock ( Zachary Quinto) und Pille (Karl Urban), muskulöse XXL-Action und superbe Effekte, und einen deutlichen Nostalgie-Vibe, der immer wieder an die gute, alte TV-Serie erinnert.
Star Trek Beyond - Erster TrailerFrühere filmische Qualitäten kombiniert mit einer State-of-the-Art-Inszenierung. Die Fan-Basis wird Star Trek Beyond als Rückbesinnung auf das Alte Testament nach Gene Roddenberry bejubeln. Die Retro-Elemente treten an vielen Stellen auf, wobei besonders prominent eine Notlandung auf einem fremden Planeten dargestellt wird, dessen Gesteinsbrocken fast aus Pappmaché zu sein scheinen. Der rote Faden vieler TV-Folgen, eben genau die Entdeckung außerirdischer Welten, wird hier so ausführlich wiederbelebt, dass die eigentliche Geschichte fast schon ins Hintertreffen gerät. Zu Beginn des Films wird ein McGuffin eingeführt, eine geheimnisvolle Kraft, die sich an Bord der Enterprise befindet, dann taucht Sternenflotten-Rebell Krall (Idris Elba) mit einem metallischen Bienenschwarm auf und schon folgt die Landung auf dem Planeten Altamid. Im weiteren Verlauf tritt die Star-Trek-Crew mehr und mehr in den Vordergrund, Krall dagegen nähert sich zunehmend dem Charisma-Loch namens Nero.
Endlose Zerstreuung
Mit anderen Worten: Idris Elba bekommt keine Präsenz auf Benedict-Cumberbatch-Niveau... und wird auch noch unter ganz viel Make-Up begraben. Spätestens bei seinem brummeligen Monolog, der mit standardisierter Bad-Guy-Intonation die Hintergründe der Angriffe auf die Sternenflotte erklärt, verkauft sich Elba unter Wert und lenkt den Fokus flugs zurück auf die Enterprise-Crew. Wirklich wichtig sind hier nur die altbekannten Helden, die ihre Bühne auch für eine starke Bindung zum Publikum nutzen können. Ganz vorne darf erneut Zachary Quinto alias Spock brillieren, dessen Mischung aus stoischer Logik und trockenem Humor genauso ansteckend bleibt wie Captain Kirks charismatisches Heldentum. Bezeichnenderweise bekommen es beide diesmal mit höchst menschlichen Problemen zu tun, namentlich „Liebeskummer“ (Spock) und Alltagsmüdigkeit (Kirk). Die Weltretter von nebenan, inklusive ironischer Selbstreflektion.
Und warum auch nicht, bei solchen liebgewonnenen Figuren, die zudem noch von exzellenten Schauspielern porträtiert werden? Chris Pine pendelt elegant zwischen Held, Intelligenz und Shatner-Sprüchen, Quinto dürfte zunehmend Probleme bekommen, andere Rollen zu ergattern, so sehr steht ihm Spock, und Karl Urban, der in Into Darkness kurz vor Cameo-Status stand, darf mit Pille endlich mal wieder Vollgas geben. Seine Szenen zusammen mit Quinto auf Altamid, als die beiden ein schlagfertiges „Comedy-Duo“ bilden, gehören zu den stärksten Momenten in Star Trek Beyond. Trotz allem Bombast, trotz aller Effekte und Dramatik auf Weltall-Größe geht es hier immer zunächst um die Menschen dazu. Ein starker dramatischer Zug mag so vielleicht nicht entstehen, weil einfach zu viel neben der Spur passiert, doch der Unterhaltungswert des Films bleibt angenehm hoch. Nicht nur die Star-Wars-Fans haben „ihr“ Star Wars zurückbekommen, auch die Trek-Fans dürfen sich hier über eine Rückkehr zu bewährten Stärken freuen.
Wenn ich tiefgreifendes Kino schauen möchte, dann halte ich mich an Sunshine, 2001- Odyssee im Weltall, aber hier erwarte ich Popcornkino mit Nostalgietouch.
Das haben die wunderbar hinbekommen und deshalb fühlte ich mich wunderbar unterhalten.
Wieso alles bis ins letzte Eck hinterfragen?
Lasst doch einfach die Magie auf euch wirken und euch bespaßen.
Stattdessen wird der Spaß durch unliebsame Diskussionen in den Wald entführt, mit dem Spaten erschlagen und begraben.
Kann ja nicht Sinn der Sache sein, oder?
Denkt mal darüber nach...
PS: Ich befinde mich schon im gesetzteren Alter, also kein Kiddie mehr, aber ich erhalte mit Absicht noch das Kind in mir, um so etwas genießen zu können. Wie siehts bei euch aus?
Star Wars 7 ist doch nicht gut. Wo kommen wir hier denn hin?
Dieser Rotz hat Star Wars
Star Wars 7 ist doch nicht gut. Wo kommen wir hier denn hin?
Dieser Rotz hat Star Wars perfekt wiederbeleibt?! Bitte was??
Interessant. Ich kenne niemanden, der das so sieht. Und ca jeder den ich kenne hat Star Wars 7 gesehen.
Der Film ist Gülle und battelt sich mit Episode 1 und 2 um den Titel als miesester Star Wars Film. Die sind halt auf verschiedenen Ebenen schlecht. Daher schwierig zu vergleichen. Das Skript von Episode 7 kann jedoch nichts unterbieten, daher für mich der schlechteste Teil.
4-6 und auch 3 sind so toll. Ach, es ist jammerschade.
Wenn Star Trek - Beyond wirklich schlechter als Episode 7 ist, na dann gute Nacht.
Nur weil DU allein niemand anderen kennst (du tust so, als würdest du tausende kennen) der den Film toll fand (Dich mit eingeschlossen), trifft das noch lange nicht auf alle (andere) zu. Ich z.B. fand den Film sehr gelungen und freue mich daher auch auf Rouge One am Ende des Jahres. Das als Gülle zu bezeichnen ist da dann noch echt die Krönung.
Und Star Trek Beyond ist ein echt guter Film. War schön gewesen diesen zu schauen und sogar Elemente zu sehen, die einen an die alte Serie erinnern.
Was alle mit Into Darkness haben, kann ich nicht nachvollziehen. Ich mochte das düstere und gefiel mir sehr gut.
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Ich steh einfach auf Weltraumfilme ;) Gute Unterhaltung, Kampfszenen jed. zu hektisch.
Im nächsten Film dann bitte mal eine Geschichte oder Antagonist, die sich nicht wieder um die Föderation oder Erde dreht.
Bei der Herkunft von Elba`s Charakter hab ich nur die Augen verdreht, sehr einfallslos. Da wusst man wohl sonst nicht wie man das Motiv erklären soll um die Geschichte vorran zu treiben.
Star Wars 7 ist doch nicht gut. Wo kommen wir hier denn hin?
Dieser Rotz hat Star Wars perfekt wiederbeleibt?! Bitte was??
Interessant. Ich kenne niemanden, der das so sieht. Und ca jeder den ich kenne hat Star Wars 7 gesehen.
Der Film ist Gülle und battelt sich mit Episode 1 und 2 um den Titel als miesester Star Wars Film. Die sind halt auf verschiedenen Ebenen schlecht. Daher schwierig zu vergleichen. Das Skript von Episode 7 kann jedoch nichts unterbieten, daher für mich der schlechteste Teil.
4-6 und auch 3 sind so toll. Ach, es ist jammerschade.
Wenn Star Trek - Beyond wirklich schlechter als Episode 7 ist, na dann gute Nacht.
Ich hatte nach 30 Minuten Kopfschmerzen dank diesem Idioten von Kameramann.
Wo ich nach Into Darkness leicht enttäuscht war über die stümperhafte Story, war ich bei Beyond einfach nur noch stinksauer als der Film zu Ende war. Ich war zwischendurch drauf und dran das Kino zu verlassen wegen dieser Grütze.
Mir geht's erstmal um's Bauchgefühl: Kommt *für mich* STAR TREK-Feeling auf? Antwort: ja. Und das empfinde ich 2016 bereits als Leistung, denn wie sagte Chris Pine so schön: "You can't make cerebral STAR TREK in 2016."
Und @Gast: ST 2009 ist vieles, aber vor allem das genaue Gegenteil eines "Totalausfalls".
Wenn ich mich recht entsinne, fällt in Into Darkness nicht einmal der Begriff "Augment".
Ich weiß nicht ob besagter Begriff fällt aber dass er genetisch Verbessert ist wird auf jeden fall mehrmals betont.
Wenn ich mich recht entsinne, fällt in Into Darkness nicht einmal der Begriff "Augment". Soviel zur Erklärung von Khans Herkunft. Klar, den alten Trekkies ist bekannt, warum der so ein völlig übermächtiger Kämpfer ist, aber für die neuen/jüngeren Fans hat der Cumberbatch-Khan eher was von Loki (um mal bei dem Marvel-Vergleich zu bleiben), ohne jeglichen Hinweis, das die Menschheit selbst für die Erschaffung dieses Übermenschen un der damit verbunden Folgeprobleme verantwortlich war. Dementsprechend war Into Darkness zwar ein netter Actionfilm, fiel aber als Star Trek Film bei mir völlig durch.
Von daher ist Beyond schon "besser", was aber nicht als Kompliment verstanden werden sollte. Denn wenn ich von schlecht ausgehe, was mMn auf die beiden bisherigen Rebootuniversumsfilme zutrifft, dann braucht es eben nicht besonders viel um besser zu werden - in der Schule ist ne 5 schließlich auch "besser" als ne 6. Insgesamt würd ich aber schon sagen, dass Beyond ein Schritt(chen) in die richtige Richtung ist. Nur ist halt die (bombastisch-humoristische) Inszenierung nach wie vor wichtiger als die (dünne) Handlung. Wirklich ernst nehmen kann ich diese Filme daher trotzdem nicht. Irgenwie bleibt das für mich ne alternative Zeitlinie am Arsch des Universums, davon das alte ST zu ersetzten ist man immer noch Lichtjahre entfernt. Da helfen auch die tollen Schauspieler nicht. Der Film ist am Ende trotz "Besserungen" nur ok - kein Totalausfall wie der 2009, aber auch kein Erwachen der Macht.
Wenn der 4. (/5./6./...) Film die jetzt eingeschlagene Richtung fortsetzt, dann wirds vielleicht beim 7-10 Rebootuniversumsfilm mal wieder richtiges ST ;-) . Interessant wird auch die kommende Serie, v.a. in welchem Universum sie angesiedelt wird. Bleibt nur zu hoffen, dass man sich da gegen den CGI-Overkill entscheidet und sich mehr auf Story, Charaktere und Universum besinnt.
Gut, das mit Khan war vielleicht übertrieben, er ist ja eine etablierte Figur.