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God of War im Test: Eine steinige Reise durch die magische Welt des Nordens


Kratos ist älter geworden. Aus seinem langen Bart ragt das ein oder andere graue Haar, sein Gesicht ist von Falten übersät, außerdem hat er einen Sohn, auf den es aufzupassen gilt. Und trotzdem ist und bleibt er der Gott des Krieges, den wir kennen.

 
God of War (2018)
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God of War (2018)
Kein richtiges God of War? | Test / Review zum 4. Teil
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Du hast keine Zeit, dir den ganzen Test durchzulesen? Ganz unten findest du eine Zusammenfassung samt unserer finalen Wertung.

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Ohne Erklärung und Hintergrundinformationen startet das neue God of War. Vor uns steht Kratos, mit einer Hand an einem Baum, der mit einer goldenen Hand gekennzeichnet wurde. Er fällt ihn, um ihn mit seinem Sohn Atreus nach Hause zu bringen. Um ihn herum kalter Schnee, schon lange ist er nicht mehr in Griechenland, sondern irgendwo in Skandinavien. Zu Hause stapelt er das gesammelte Holz, er bettet darauf eine Leiche, um sie zu verbrennen. Wie sich herausstellt, gehört der leblose Körper zu der verstorbenen Mutter seines Sohnes – eine Frau, die beiden sehr viel bedeutet haben muss.

Um ihr die letzte Ehre zu erweisen, wollen sie ihre Asche auf dem höchsten Berg verstreuen. So weit, so besinnlich. Natürlich hätten wir es aber nicht mit Kratos zu tun, würde nicht alles unglaublich schief gehen. Und so treffen wir auf unserer Reise nicht nur auf riesige Monster, die es zu bezwingen gilt. Kratos legt sich nach einiger Zeit schon wieder mit den Göttern an – nur, dass diese nicht mehr aus der griechischen Mythologie stammen, sondern eben aus der nordischen.

Natürlich legt sich Kratos wieder mit riesigen Gegner an.

Eine der wunderschönsten Welten der Videospiel-Geschichte

Schon von Anfang an siehst du dem Spiel an, wie viel Mühe sich die Entwickler gegeben haben. Die nordische Welt von God of War ist wunderschön und düster zugleich. Im einen Moment labst du dich an weitläufigen, verschneiten Gebirgen und bunten Wäldern, im anderen Moment triffst du auf dunkle Höhlen und finstere Dämonen – eine unglaublich abwechslungsreiche Welt. Auch, wenn es so wirkt, du bewegst dich dabei nicht durch eine offene Welt, vielmehr sind die Areale in sich geschlossen, aber miteinander verbunden.

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Auf der Reise von Kratos und Atreus begegnen dir zahlreiche Charaktere, die stimmig in die Welt integriert wurden: Zwei garstige Zwerge kümmern sich um das Aufwerten deiner Waffen, eine grazile Waldhexe macht dich mit der Magie der Welt vertraut und der Kopf eines weisen Alten enthält unglaublich viel Wissen über die Geschichten der nordischen Mythologie.

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Unterwegs begegnest du einer grazilen Hexe, die in einem farbenfrohen Wald lebt und dir so manches Mal behilflich sein wird.

Im Fokus steht aber die Beziehung zwischen Kratos und Atreus. Auf der einen Seite möchte der Gott des Krieges seinen Sohn vor den eigenen negativen Erfahrungen schützen, auf der anderen hat er seine brutale Vergangenheit immer noch nicht ganz verarbeitet. Auf ihrer Reise wird er immer wieder mit seinen Schwächen konfrontiert und muss lernen, mit seiner Schuld und mit seiner unbändigen Wut zu leben.

Haudrauf mit Hindernissen

Ein erwachsener Kratos also, der allerdings nichts von seiner einstigen Durchschlagskraft verloren hat. Zwar kämpft er im neuen God of War mit einer Axt statt mit seinen zwei schwingenden Klingen, trotzdem sind seine Schläge wuchtig, inklusive brutaler Finishing-Moves und Rage-Modus. Und doch ist das Gameplay wesentlich taktischer geworden, so kannst du dich nicht mehr durch Gegnerhorden metzeln, sondern musst immer wieder ausweichen und blocken, weil deine Gegner mehr als ebenbürtig sind – teilweise bist du schon nach drei Treffern tot.

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Atreus kann Gegner mit gezielten Pfeilschüssen ablenken.

Dazu kommt, dass Kratos zwar wesentlich schwerfälliger agiert und damit fast schon an Hardcore-Rollenspiele wie Dark Souls erinnert, Gegner allerdings nicht anvisiert werden können. Immer wieder springen sie hinter dich, wer nicht rechtzeitig wegrollt, hat verloren. Besser ist es da, aus der Ferne vorzugehen. Kratos kann seine Axt werfen und wieder zu sich rufen, Atreus lenkt zudem mit Pfeilschüssen Gegner auf Knopfdruck ab.

Auch das Skill-System hat es in sich: Gesammelte Erfahrungspunkte kannst du in neue Fähigkeiten investieren. Vor allem zu Anfang solltest du weise wählen, sind deine Punkte doch stark begrenzt und neue Fähigkeiten teuer. Hinzu kommt, dass es für neue Fähigkeiten keine Mini-Tutorials gibt, du wirst also gezwungen, durch lesen zu lernen. Zum Ausprobieren kommst du nur selten, denn deine Gegner sind so knackig, dass dir Fehler kaum verziehen werden.

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Teilweise sind die Gegner so schwer zu besiegen, dass keine Zeit zum Ausprobieren neuer Skills bleibt.

Neben Erfahrungspunkten sammelst du im Spiel auch Gold. Dieses wiederum kannst du in deine oder Atreus Waffe und Ausrüstung investieren. Dabei stehen dir zwei Wege offen: Entweder, du wertest deine aktuelle Ausrüstung weiter auf oder du kaufst dir eine neue. Auch, wenn neue Rüstungen meist wesentlich ausbalancierter sind als deine aktuelle, sind sie doch wesentlich schwächer, du musst also erst einmal ordentlich investieren, willst du dich verbessern. Doch auch hier gilt: Die Ressourcen sind stark begrenzt, mit Fehlkäufen schneidest du dir selbst ins Fleisch.

Sowohl Skill-System als auch das Kaufen und Aufwerten von Rüstungen brauchen eine enorme Einarbeitungszeit und richten sich vor allem an Core-Gamer, die sich für zahlreiche Stunden auf das Spiel einlassen wollen. Für alle, die diese Zeit nicht ins Spiel investieren wollen, bietet sich der Story-Modus an, vergleichbar mit der Schwierigkeitsstufe Einfach. Hier bezwingst du Gegner auch ohne die Anwendung neuer Skills und die perfekte Rüstung. Allerdings haben die Kämpfe dementsprechend wenig Anspruch.

Du hast die komplette Geschichte von God of War nicht mehr auf dem Schirm? Das ist in den 13 Jahren der Serie alles passiert:

Motivierend bis zum Schluss

Auch, wenn sie sicherlich der Fokus sind: God of War besteht längst nicht nur aus Kämpfen. Über weite Strecken erkundest du einfach die Gegend, siehst dir wunderschöne Cutscenes an oder löst knifflige Rätsel. Zwar müssen letztere immer mit deiner Axt gelöst werden, dennoch sind sie unglaublich abwechslungsreich und fügen sich in die Umgebung ein, in der du dich gerade befindest. Die Lösung findest du selten auf den ersten Blick, oft musst du gleich mehrmals um die Ecke denken, um voranzukommen.

Hast du die Kopfnuss aber erst einmal geknackt, motiviert das umso mehr, weiterzuspielen. Und auch die Geschichte, die sich um Kratos und Atreus strickt und später unglaublich komplex und weitgreifend wird, macht das Spiel spannend und interessant bis zum Schluss.

Fazit zu God of War: Steinige Wege lohnen sich

God of War richtet sich vor allem an Core-Gamer, die sich wirklich auf das Spiel einlassen wollen.  Gerade das Skill- und Rüstungssystem bietet nicht viel Spielraum zum Ausprobieren, sondern verlangt dir von Anfang an durchdachte Entscheidungen ab. Und auch im Kampf werden dir Patzer schnell zum Verhängnis. Lässt du dich auf das komplexe Gameplay ein oder spielst du einfach im Story-Modus, bietet dir God of War aber eine abwechslungsreiche, wunderschöne Atmosphäre inklusive tiefgehender Geschichte.

Wird dir gefallen, wenn du die nordische Mythologie interessant findest, auf gewaltige Momente stehst und Core-Spiele wie Dark Souls zu deinen Favoriten zählen.

Wird dir nicht gefallen, wenn du einfach nur die Geschichte genießen willst, dir Skill-Bäume oft viel zu komplex sind oder du noch immer am jungen Kratos hängst.

Wertung
8.5/10
“Ein erwachsener Auftakt zu einem ganz neuen Kapitel von Kratos, der trotzdem nicht mit der Tradition der Serie bricht. Skill-Baum und Rüstungs-System haben zwar noch Luft nach oben, die gelungene Atmosphäre und Geschichte motiviert aber bis zum Schluss.”
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