Ein Daddy-Dating-Game, bei dem ihr als Daddy einen anderen Daddy daten könnt? Klingt wie ein einziger, großer Witz auf Kosten der LGBT-Community, doch tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall: Denn Dream Daddy: A Dad Dating Simulator ist witzig, schön geschrieben und erfrischend herzerwärmend.
Dream Daddy: A Dad Dating Simulator - Trailer - Available Now“Transgender werden in Dream Daddy repräsentiert, vielen, vielen Dank Leute @dreamdaddygame”, zwitschert es durch Twitter, denn die Fans lieben das Game jetzt schon - ebenso, wie einige Mitglieder der LGBT-Community. Dabei klingt das neue Dating-Spiel mehr wie ein großes rosa glitzerndes Klischee, bei dem sich die Spieler über die Dads lustig machen können. Rosa Glitzer? Check. Doch anstatt das Thema massentauglich auszubeuten, schlendert Dream Daddy verblüffend menschlich durch das sonst so ausgelatschte Dating-App-Genre.
Daddy, Daddy cool
Die berüchtigten YouTuber GameGrumps bringen gemeinsam mit der Comiczeichnerin Leighton Gray den Dad-Dating-Simulator Dream Daddy auf den Markt - und plötzlich schießen sie mit dem Spiel die Steam-Charts empor. Kein Wunder, denn der Titel ist nicht nur lustig, sondern für ein “Lies den Text und spring’ von Bild zu Bild”-Game auch noch ziemlich originell.
Um was geht es? Getreu dem Dating-Genre ist es eure Aufgaben im Spiel, einen sexy Dad klarzumachen - und ihr habt sieben Männer zur Auswahl, vom mysteriösen Goth-Daddy bis hin zum charmanten Alkoholiker-Papa mit der coolen Lederjacke. Doch die innigste Beziehung hegt ihr zu eurer eigenen Tochter Amanda. Durch amüsante, nostalgische Dialoge über eure gemeinsame Vergangenheit wächst euch das kleine Mädchen sofort ans Herz - und nicht nur sie.
- Schon gesehen?
Trans-tastisch!
Der coolste Dad im Game seid ihr nämlich selbst. Denn über den Charakter-Editor könnt ihr nicht nur wie üblich in RPGs Körper, Gesicht und Kleidung definieren, sondern auch Trans-Optionen auswählen - wie etwa Brustbinder. Damit können Brüste abgebunden werden, um den Oberkörper ‘männlicher’ zu gestalten. Transgender-Dads sind somit eine tatsächliche Option in Dream Daddy, etwas, das kaum ein Spiel heutzutage anbietet:
“Ich habe nie einen Dating-Simulator gespielt. Ich bin transgender, demnach identifiziere ich mich kaum mit den Protagonisten oder seine oder ihre Dating-Vorlieben. Ehrlich gesagt, waren diese Spiele nie reizvoll für mich”, schreibt Steam-User Kaif in die Kommentare zu Dream Daddy, “Ich konnte (in Dream Daddy) einen Charakter erschaffen, der mich an mich selbst erinnert und das hat mir sehr geholfen, in das Spiel einzutauchen.”
Seien wir ehrlich: Dating-Games sind selten sonderlich originell oder gar wegweisend. Eher erschreckende Beispiele aus dem Genre dominieren oft die App-Charts, wie wir in einem Artikel über solcherlei Spiele für Kinder feststellen mussten.
Dream Daddy lässt euch Pókemon für Dads spielen
Pókemon für Dads, was soll das denn sein? Etwa eine charmante und gleichsam amüsante Anspielung auf einen Klassiker? Ganz genau! Mitten in einem der ersten Gespräche mit dem Traum-Papa Brian ploppt der schwarz-weiße Kampf-Screen der alten Pókemon-Editionen auf. “Welche Tochter ist besser?”, heißt es, ehe ihr mit dem Prahl-Button große Töne über Amanda spuckt und versucht, den hundefreundlichen Dad zu übertrumpfen.
Natürlich bietet das Minigame getreu dem Original auch Items an, etwa einen Verband - um euch zu heilen? Schon einmal während eines Gesprächs nebenbei eine Bandage angelegt? Klingt ein bisschen seltsam und ist es auch - das gibt im Kampf einige Lebenspunkte Abzug für schlichte Schrägheit. GameGrumps Humor zieht sich liebenswert durch das Spiel und bringt euch garantiert zum lachen.
Klischees? Natürlich! (Vorsicht, Spoiler!)
Über allem ist Dream Daddy aber eines: Comedy. Ja, es gibt etliche Klischees im Game, wie etwa die bereits betonte Farbauswahl oder kitschige Charakteristika à la Vampir-Dads, die Särge lieben und Knoblauchbrot hassen. Goth-Papi Damien wirkt wie eine Comic-gewordene Parodie; er ist Yaoi-Fan, trägt dunklen Lidschatten und ist trans.
Moment. Yaoi? Trans? Yaoi ist ein Manga-Genre, in welchem der Fokus klar auf homosexuellen Beziehungen liegt. Überraschung: Die kleinen Heftchen werden zwar nicht ausschließlich, aber hauptsächlich von Frauen gelesen. Damien trägt übrigens auch Brustbinder - schon fällt das Klischee des schwulen Goth-Papas in sich zusammen.
Dream Daddy ist übertrieben, knallbunt und eines der liebenswürdigsten Dating-Games, die ich je gespielt habe. Daumen hoch!
Eher ärgere ich mich nicht über einen Artikel über ein Spiel welches auf schlicht jedem Gamingportal behandelt wurde was es da gibt. National wie International. Aber Kleingeister haben wohl Zeit für solch undifferenzierten wie inhaltslosen Blödsinns-Hate.
So schaut es aus, langt wenn sie so anspruchslose Nutzer wie dich hier haben, die sich über jeden Drecksartikel freuen.
Das wird ein Schuss ins Knie - demnächst habt ihr weder die Heteros, noch die LBgTT...
Ihr schafft das, strengt euch an!
Ist wohl eher eine Frage von Bildung und intelektueller Kapazität wobei deine nicht die größte zu sein scheint. Ist doch angenehm das Gamona keine Hirnkrüppel hier haben möchte.
Es heißt LGBT-Community. ;)
Das wird ein Schuss ins Knie - demnächst habt ihr weder die Heteros, noch die LBgTT...
Ihr schafft das, strengt euch an!
Ist ein Special und kein Test, indem es hauptsächlich um die Repräsentation der LGBT-Themen im Game geht. Aber die Charaktere sind sehr gut geschrieben, wie ich auch erwähnt habe :) Dream Daddys wurde mit viel Liebe zum Detail entwickelt; etliche lustige Dialoge und herzerwärmende Storys sorgen im Spiel für eine schnelle Immersion.
Im Game spielt man nacheinander mehrere Dating-Stränge, man wählt also nicht zu Beginn 'einen' aus, sondern lernt die Dads nacheinander kennen. Somit haben wir bei unserem Walkthrough natürlich alle Papas 'durchnehmen' dürfen ;)
Genau wie bei den Gay-Parades die ja möglichst schrill sein sollen.
Klingt gesund und nachahmenswert.